Meine Beziehung zum Paddeln durch Berlin ist tief gespalten. Wer mich mal auf den Landwehrkanal anspricht, bekommt als Antwort die überraschend unflätige Beschimpfung eines Gewässers retour. Fazit: nur wenn es wirklich sein muss und mit nochmals gechecktem Impfstatus. Die Spree ist wegen ihrer guten Erreichbarkeit über die letzten Jahre zu meinem heimlichen Hausgewässer geworden. Sorry, Havel, dass Du es auf diesem Wege erfährst. Aber ich schweife ab… einmal im Jahr jedenfalls darf man dank der Initiative von Landeskanuverband und seinem rückwärtsblickenden Pendant die Spree auch dort bepaddeln, wo es sonst nicht erlaubt ist: zwischen Oberbaumbrücke und Kanzleramt. Das hatte sich bei uns in den letzten Jahren nie ergeben. Und es ist es definitiv wert, dabei zu sein, wenn hunderte Kajaks und Ruderboote für fünf sonnige Stunden ihr angestammtes Terrain zurückerobern. Das ergibt auch für Menschen, die sich ziemlich häufig in Berlin Mitte rumtreiben, nochmal schöne neue Perspektiven und sogar Erkenntnisse. Schließlich ist mir jahrelang nicht aufgefallen, dass ich zum Teil täglich über die Mündung der Panke in die Spree flaniert bin.