Bogenschläge dienen dazu, die Richtung des Bootes zu beeinflussen. Während das Boot auf der Seite, zu der gesteuert werden soll, aufgekanntet wird, wird auf der gegenüberliegenden Seite der Paddelschlag ausgeführt. Teilweise reicht bereits das Ankannten und ein normaler Paddelschlag. Für deutlichere Kurskorrekturen ist jedoch meist ein Bogenschlag sinnvoll.
Bei der Nutzung eines Grönlandpaddels richtet der Bogenschlag relativ wenig aus, wenn beide Hände in der Grundposition am Paddelschaft verharren. Vielmehr empfiehlt sich die verlängerte Position: beim Bogenschlag auf der rechten Seite greift die rechte Hand den Schaft in der Mitte (oder noch weiter links an der Grenze zum linken Blatt) und die linke Hand greift das Paddelblatt (siehe Gleitschlag).
Das Paddel wird so nah wie möglich am Bug des Kajaks eingesetzt. Die obere Blattkante zeicht leicht nach außen. Das Paddel wird nun halbkreisförmig durch die Körperrotation von Bug zu Heck geführt. Der führende Arm ist weit ausgestreckt und das dazugehörige Bein erzeugt Gegendruck auf der Fußstütze. Das Paddel wird wieder ausgehoben, wenn noch etwa 45 Grad zum Halbkreis fehlen.
Während der Bogenschlag also ähnlich wie beim Euroblatt ausgeführt wird, ist er durch den viel größeren Hebel sehr viel effektiver. Gleichzeitig gibt dies und das leicht angekanntete Paddel eine sehr große Stützwirkung, was Sicherheit für deutliches Ankannten gibt. Diese im Vergleich zum Europaddel größere Effektivität kann man an geeigneter Stelle auch problemlos ausprobieren und mit beiden Paddeln eine 360-Grad-Wende vollziehen. Die Anzahl der Schläge mit dem Grönlandpaddel dürfte deutlich geringer ausfallen.
Will man die Richtung ändern und das Boot gleichzeitig deutlich abbremsen, empfiehlt sich ein von hinten nach vorn geführter Bogenschlag, der nach dem gleichen Prinzip ausgeführt wird.