Die Mecklenburger Seenplatte ist ein herrliches Paddelrevier – vor allem, wenn man es sich nicht mit Motorbooten oder Horden anderer Touristen teilen muss. Eine ausgezeichnete Gelegenheit dafür bietet die herbstliche Tour des TKV, die seit ein paar Jahren Mitte November auf der „Alten Fahrt“ stattfindet. Das bedeutet zunächst, dass der Wecker wieder mal sehr früh klingelt, eine längere Autofahrt bevorsteht und alle Teilnehmer gut gelaunt in Vipperow in die Trockenanzüge steigen.
Der frühe Vogel wird mit einem 35 km langen Rundkurs belohnt, der im Herbst ein beeindruckendes Naturerlebnis bietet. Von Vipperow aus geht es nördlich auf die Müritz, die sich regelmäßig in dichten Nebel hüllt. Im Bolter Kanal beginnt die eigentliche „Alte Fahrt„, ein Abschnitt der Seenkette, der von der Schifffahrt nicht mehr genutzt wird und konsequenterweise in weiten Teilen für den Motorbootverkehr gesperrt ist. An einem kühlen Novembermorgen ist dort auch sonst niemand, sodass die Ruhe perfekt ist. Das Glück, dass in Granzow die Mittagspause durch ein wärmendes Lagerfeuer gekrönt wird, hat man zugegebenermaßen nicht immer. Der Schleusenwärter in Mirow ist allerdings stets gern bereit, den Paddlern in dieser Jahreszeit die Umtragung zu ersparen. Zurück geht es flott und gegen die einbrechende Dunkelheit anpaddelnd über den Müritz-Havel-Kanal nach Vipperow. Auf der Heimfahrt sind sich Jahr für Jahr alle Teilnehmer einig, dass dies eine ganz besondere Fahrt ist.